Wie bereits in der vorherigen Lektion kurz erwähnt, verwendet das moderne Japanisch eine Kombination aus drei Schriftsystemen: Kanji, Hiragana und Katakana. Kanji ist die primäre Form der Notation, aber Partikeln, Hilfsverben, Verbendungen und einige Adverbien werden mit Hiragana geschrieben. Katakana hingegen wird für Fremdwörter verwendet.
Das Beherrschen von Kanji gilt in Japan auch als Maßstab für den Bildungsstand einer Person. Ein und derselbe Satz kann je nach Kenntnisstand entweder ausschließlich in Hiragana oder mit Kanji geschrieben werden.
Typischerweise werden mit Kanji (漢字) Substantive, Pronomen, Adjektive, Verbstämme sowie Namen von Personen und Orten in Ländern, in denen Kanji-Kultur verbreitet ist (wie China, Südkorea oder Nordkorea), geschrieben.
Mit Hiragana (ひらがな) schreibt man konjugierte Endungen von Adjektiven und Verben, grammatikalische Partikeln, rein japanische Wörter ohne Kanji und sogenannte Furigana – das sind Aussprachehilfen, die über den Kanji stehen. Beispiel: 日本語.
Katakana (カタカナ) wird vor allem für Fremdwörter, Lautmalereien und bestimmte technische oder wissenschaftliche Begriffe verwendet, wie etwa wissenschaftliche Namen von Tierarten.
Rōmaji (lateinisches Alphabet) kommt bei Abkürzungen und Initialen zum Einsatz – zum Beispiel bei NATO („North Atlantic Treaty Organization“) – sowie für japanische Namen auf Visitenkarten oder Pässen, die im Ausland verwendet werden. Außerdem wird Rōmaji häufig in Firmennamen, Marken und Produktbezeichnungen genutzt (wie TOYOTA), sowohl in Japan als auch international. Manchmal wird es auch verwendet, um ein fremdsprachiges Wort oder einen Ausdruck direkt in einen japanischen Text einzufügen.
Schreibrichtung
Traditionell wird Japanisch vertikal geschrieben – von oben nach unten und von rechts nach links in Spalten. Im modernen Japanisch ist jedoch auch die horizontale Schreibweise üblich, ähnlich wie im Deutschen – also von links nach rechts.

Typografische Unterschiede in den Zeichen
Einige Hiragana- und Kanji-Zeichen können je nach verwendeter Schriftart (ob gedruckt oder digital) leichte Formvariationen aufweisen.
Im Japanischen kommen hauptsächlich drei Schriftarten zum Einsatz: Gothic, Mincho und Kyōkasho. Je nach Schriftart kann sich das Erscheinungsbild mancher Hiragana- und Kanji-Zeichen unterscheiden.